Palmsonntag – der König auf dem Esel

Palmsonntag – der König auf dem Esel

 

Palmsonntag.

Jesus zieht ein.

Nicht auf einem stolzen Pferd, sondern auf einem Esel.

Demütig. Friedlich.

So zeigt sich Gottes Herz – verletzlich, aber voller Liebe.

 

500 Jahre vor diesem Moment hat der Prophet Jesaja es vorausgesehen. In seinen sogenannten Gottesknechtliedern spricht er von einem, der bereit ist, zu leiden, zu dienen, zu hören – einem, der sich nicht wehrt, sondern sich hingibt.

 

„Ich bot meinen Rücken dar denen, die mich schlugen…

Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel.“ (Jes 50,6)

 

Jesus erfüllt diese Worte.

Er lebt sie.

Er wird Mensch, um uns zu begegnen – mitten in unserem Leben, in unserem Leiden, in unserer Suche.

 

Und dann stellt sich die große Frage:

Wie sehe ich Jesus – in der Tiefe meines Herzens?

Und: Was sieht Jesus in mir?

 

Jesus kommt nicht mit Gewalt.

Er kommt, um Herzen zu gewinnen.

Er schaut nicht auf die Fassade, sondern in die Tiefe.

Dorthin, wo wir uns selbst kaum hintrauen.

 

Und auch das sagt Jesaja:

 

„Gott, der HERR, hilft mir – darum werde ich nicht zuschanden.“ (Jes 50,7)

 

Jesus wusste, wer ihn trägt.

Diese Einheit mit dem Vater war seine Kraft.

Und sie kann auch unsere werden.

 

Palmsonntag lädt uns ein, uns selbst zu fragen:

 

Wo ist mein Jerusalem?

Bin ich bereit, Jesus einziehen zu lassen – in mein Herz, in meine Geschichte, in mein Chaos?

 

Er klopft an.

Nicht laut, aber bestimmt.

Mit derselben Liebe, mit der er einst auf dem Esel ritt – mitten hinein in den Jubel, den Zweifel, die Ablehnung.

Mit derselben Liebe, mit der er am Kreuz starb – und neues Leben brachte.

 

Die Antwort liegt nicht in großen Taten.

Sie liegt in einem Wort:

Komm.

 

 

 

 

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